Der Fachausschuss "Geschichte des Schiffbaus" wurde am 20. November 1935 gegründet und hatte die Aufgabe, "die Quellen über den deutschen Schiffbau zu ermitteln und für eine Geschichte des deutschen Schiffbaus zu verarbeiten". Erster Fachausschussleiter war Professor Laas. Nach dem Krieg wurde die Arbeit des Fachausschusses besonders durch seinen langjährigen Leiter Herrn Timmermann geprägt. Von 1952 - 1984 erschienen mehr als 40 Aufsätze und Monographien, die sich sowohl mit dem Holzschiffbau als auch mit dem Eisenschiffbau befassten.
Danach beschäftigte er sich aber auch mit dem Einfluss wissenschaftlicher Grundlagen auf den Schiffbau. Ein Beispiel hierfür ist eine Arbeit mit dem Titel: "Die Suche nach der günstigsten Schiffsform".
Die bei der Gründung des Fachausschusses gestellte Aufgabe, eine Geschichte des deutschen Schiffbaus zu erarbeiten, wurde unter dem Fachausschussleiter, Herrn Hoheisel (1984-2000) in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Schiffahrtsmuseum in Angriff genommen. Band I + II der "Technikgeschichte des industriellen Schiffbaus in Deutschland" liegen vor.
Eine große Aufgabe des Fachausschusses war die Vorbereitung und Durchführung der Ausstellung zum 100-jährigen Jubiläum der STG 1999 in Berlin, an der sich die Fachausschuss-Mitglieder mit großem Einsatz beteiligt haben. Diese, besonders an die Öffentlichkeit gerichtete, Ausstellung zählte rund 3.500 Besucher und wurde in einem Ausstellungskatalog dokumentiert. Der fast 300-seitige von Fachausschuss-Mitgliedern erstellte Ausstellungskatalog beschreibt im allgemeinen Teil die Entwicklungen der verschiedenen Schiffstypen vom Frachter bis zum Fischereifahrzeug, der Marineschiffe, der Antriebe und der Schiffsform der letzten 100 Jahre. Im speziellen Teil werden die ausgestellten Exponate beschrieben und überwiegend in Fotos dokumentiert. Beide Teile enthalten umfangreiche Tabellen mit den technischen Daten, Bau-Nr., Bau-Werft von typischen Schiffen.Im Fachausschuss werden in der Regel zwei Sitzungen pro Jahr durchgeführt, möglichst im Hause von Werften, Reedereien und Museen mit Schifffahrtsbezug, um den Kontakt zur Praxis und zur Geschichte zu halten und zu vertiefen. Im Rahmen der Sitzungen werden die Untersuchungsergebnisse der Mitglieder vorgestellt und diskutiert. Besonders interessante Ergebnisse werden für Veröffentlichungen vorbereitet und für Vorträge von Tagungen der STG ausgewählt. Der Fachausschuss hat sich z.B. im Jahr 2000 an der Sommertagung in der Expo-Stadt Wilhelmshaven mit drei Vorträgen zur Schiffahrtsgeschichte beteiligt.
Derzeit besteht der Fachausschuss aus rund 30 Mitgliedern, die sich auf verschiedenen geschichtlichen Teilgebieten, wie Schiffsarchäologie, Bremer Kogge, Tiefwassersegler, Schiffsformen, Widerstandsermittlung historischer Schiffe, Werftgeschichte, Kleinschiffbau, Schiffsmaschinen, Propulsion, Fischereifahrzeuge, Kriegsfischkutter, Autotransporter, Kühlschiffahrt und Marinegeschichte spezialisiert haben.
Derzeitiger Leiter des Fachausschusses: Dipl.-Ing. Thomas Witolla