Der Fachausschuss "Werkstoffe und Korrosion" wurde für die Bearbeitung von Fragen der Werkstofftechnik und deren Verarbeitung sowie der Korrosion und des Korrosionsschutzes im Schiffbau und der Offshoretechnik gegründet. Die Schwerpunkte verschoben sich im Laufe der Zeit in Abhängigkeit von den Erfordernissen des Schiffbaus. Im Fachausschuss ergab sich in den letzten Jahrzehnten eine ungewöhnliche Kontinuität. Dr. Determann leitete den Ausschuß von 1964 bis 1979, Prof. Dr. Hargarter von 1979 bis 1999 und Dr. Richter von 1999 bis Januar 2003. Mitarbeiter in dem Fachausschuss und den Unterausschüssen sind Vertreter von Werften, Werkstoffherstellern, Beschichtungsstoffherstellern, Reedereien, Applikateuren, Instituten, Behörden, Klassifikationsgesellschaften und Gutachter.
Der Schwerpunkt der Arbeit der letzten 20 Jahre lag auf dem Gebiet Korrosion und Korrosionsschutz, auch bedingt durch die Mitarbeit in einem breit angelegten F+E-Programm des Forschungsministeriums. In zwei Unterausschüssen wurden auch international anerkannte STG-Richtlinien entwickelt. Für den Korrosionsschutz von Schiffen und Seebauwerken entstanden unter der Leitung von Herrn Nitschmann eine Reihe von Richtlinien, die auch Grundlage für die kommende ISO-Normung darstellen. Die Verträglichkeit von Beschichtungen mit dem kathodischen Schutz ist insbesondere im Schiffbau von Interesse. Dafür wurde frühzeitig eine Richtlinie entwickelt, die in die DIN-Normung eingearbeitet worden ist. Der Unterausschuß Applikation wird seine bewährte Arbeit unter Leitung von Herrn Dr. Dittmers fortsetzen.
Für den gesamten Fachausschuss werden neue Schwerpunkte gesetzt, da sich die Fragestellungen von Werften und Reedereien verschoben haben. Bei den Werkstoffen werden Aluminium, Kunststoffe, hochfeste Stähle und für Sonderanwendungen auch nichtrostende Stähle an Bedeutung zunehmen. Die Verarbeitung wird mit konventionellen Schweißverfahren aber auch mit Laserstrahlschweißen, Reibschweißen und inzwischen auch Kleben durchgeführt. Auch wenn diese Verfahren und Werkstoffe zunächst vor allem für den Bau von schnellen Schiffen eingeführt wurden, werden sie zunehmend im konventionellen Schiffbau verwendet.
Als weiteres Thema sei die Beschichtung von Produktentanks genannt, für die es bisher keine Normen und Richtlinien, aber eine Reihe von Schäden gibt. Es handelt sich in diesem Fall nicht um einen Korrosionsschutz, sondern um den Schutz der Ladung vor dem Stahl, so daß die Verantwortlichkeit nicht eindeutig geklärt war und nur nach Herstellerspezifikationen gearbeitet wurde.
Die Arbeit des Fachausschusses ist auch für die Zukunft von großer Bedeutung. Wie in der Vergangenheit werden Sitzungen, Sprechtage und Tagungen der Vermittlung des Wissens dienen. Die bewährte Zusammenarbeit mit Verbänden, wie Verein Deutscher Eisenhüttenleute, Gesellschaft für Korrosionsschutz, Hafentechnische Gesellschaft, wird fortgesetzt und soll auch in gemeinsame Veranstaltungen münden.
Derzeitiger Leiter des Fachausschusses: Dipl.-Ing. Daniel Engel
Dipl.-Ing. Daniel Engel
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