Hamburg, im Oktober 2010
Liebe Mitglieder,
die maritime Wirtschaft steht wieder einmal vor großen Herausforderungen. So sehen sich Reeder in den nächsten Jahren mit immer schärferen Emissionsgrenzwerten konfrontiert, die nur durch aufwändige technische Verfahren zu erreichen sind oder durch weitaus saubereren Kraftstoff bzw. alternative Kraftstoffe wie LNG. Die Schiffbauindustrie ist gefordert, durch energieeffiziente, umweltfreundliche und damit wettbewerbsfähige Schiffe neue Auftraggeber zu finden. Zudem gilt es im Wettbewerb mit den agilen Schiffbaunationen Asiens Schritt zu halten, Innovationsvorsprünge auszubauen und durch richtungsweisende Forschung & Entwicklung nachhaltige Akzente zu setzen. Was heute unter dem Label “Green Shipping“ an technologischer Kompetenz entwickelt wird, ist morgen der entscheidende Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Verkehrssystemen.
Die technologischen Fragen liegen auf der Hand. Für angehende Ingenieure warten überaus spannende Themen in allen Disziplinen. Dabei muss nicht lange nach dem Praxisbezug gesucht werden. Noch wichtiger erscheint mir der Aspekt der Arbeitszufriedenheit: immerhin wirken Schiff- und Maschinenbauingenieure entscheidend an einer noch besseren Sicherheits- und Umweltbilanz des Verkehrsträger Schiff mit. Ohnehin erscheinen die Zukunftsaussichten für Ingenieure vielversprechend, nicht nur in Deutschland.
Das Programm der diesjährigen STG Hauptversammlung konzentriert sich auf relevante Fragestellungen. Relevant im Hinblick auf die Schiffssicherheit, Umweltschutz und Energieversorgung. So werden aktuelle Erkenntnisse zur dynamischen Stabilität vorgestellt, die technischen Maßnahmen zur Behandlung von Abgasemissionen bewertet und die vielfältigen Herausforderungen beim Bau und Betrieb von Offshore Windanlagen beleuchtet.
Die Schiffbautechnische Gesellschaft freut sich, Sie auf der 105. Hauptversammlung begrüßen zu dürfen. Ich persönlich erwarte viele anregende Gespräche und wichtige Hinweise, wie die STG in den kommenden Jahren noch besser ihren anspruchsvollen Aufgaben gerecht werden kann.
Dr.-Ing. Hermann J. Klein
Vorsitzender