Iven Krämer, Dr. Stefan Woltering; bremenports GmbH & Co. KG, Bremerhaven
In der Phase der Entscheidungsfindung zum Neubau der Kaiserschleuse in Bremerhaven war durch das Planungsteam der bremenports eine umfassende Analyse aktueller Schleusenbauvor-haben sowie des Bestandes in vergleichbaren Häfen vorgenommen worden. Ein Aspekt bezog sich dabei darauf, dass in verschiedenen Häfen Versuche mit automatischen Festmacheeinrichtungen vorangetrieben wurden. Und obwohl diese Ansätze zunächst sehr vage erschienen, stellte sich doch schon bald die Frage, ob dies nicht auch ein System für die neue Bremerhavener Schleuse sein könnte. So weit man es zu dem Zeitpunkt beurteilen konnte, versprach die Abkehr vom klassischen Leinenhandling nicht nur unter dem Aspekt der Erhöhung der Sicherheit eine Reihe von Vorteilen für den Hafenbetrieb. Noch stärker wog das Argument, dass automatische Festmachesysteme möglicherweise zu einer Zeiteinsparung bei den im Sinne eines effektiven Hafen- und Schiffsbetriebes unproduktiven An- und Ablegeprozessen führen könnten. Bremenports fasste folglich den Beschluss, sich mit der Thematik automatischer Festmachesysteme im Seeschleusenbetrieb näher zu beschäftigen. Im Zuge dieser Tätigkeit wurde schnell deutlich, dass der grundlegende Gedanke automatischer oder auch teilautomatisierter Festmachesysteme in bestimmten Segmenten wie dem Fährverkehr keine Neuigkeit darstellte, und mit unterschiedlichen, überwiegend mechanischen Verriegelungssystemen bereits einige Erfahrungen vorlagen. Für den Seeschleusenbetrieb oder auch das Festhalten sehr großer Schiffe in unterschiedlichen Positionen dagegen schien es offenbar noch keine Beispiele zu geben. In Folge dessen wurden umfassende Analysen und Untersuchungen vorangetrieben. Dabei wurde gezeigt, dass der Einsatz automatischer Festmachesysteme in der neuen Bremerhavener Kaiserschleuse grundsätzlich machbar ist und keine grundlegenden Veränderungen im Design der in Bau befindlichen Schleuse erforderlich macht. Nach dem bisherigen Kenntnisstand könnten die Systeme in den Betonholm der Schleusenkammer integriert werden und den geplanten Freiraum vor der Kammerwand optimal ausnutzen. Auch wenn bis zum heutigen Zeitpunkt noch keine abschließende Entscheidung zum Einsatz automatischer Festmachesysteme in der neuen Kaiserschleuse Bremerhavens getroffen werden konnte und in diesem Kontext auch noch eine Reihe von Fragen offen ist, ist absehbar, dass solche Systeme in Zukunft stärkere Verbreitung finden werden. Im Rahmen des STG Kongresses soll deshalb ein vertiefender Blick auf diese Innovation an der Schnittstelle zwischen Hafen- und Schiffbau geworfen werden.
While planning the new building of the so called Kaiser lock in Bremerhaven (Germany) the responsible team of bremenports underwent in in-depth analysis of existing locks and upcoming projects in comparable ports. One aspect of the research done dealt with the question if there are any systems in service that could help to reduce the time that ships spend in the in the lock chamber. Even if no directly transferable solutions were found, the question arouse, if automatic mooring systems could be used within the new lock. One advantage was anticipated in terms of safety as no more line handlings would be necessary. Another expected advantage was the time reduction for mooring and unmooring the ships that are passing the lock. Considering this bremenports set up a joint project with the other German operators of sea locks to find out if the expectations could be transferred into reality. The results of that process as well as the actions taken so far will be highlighted at the 104th General Meeting of the German Society for Maritime Technology.