Dr.-Ing. Friedrich Wirz, MAN Diesel & Turbo SE, Augsburg, Bartsch-Preisträger
Die Antriebskonfiguration aus langsamlaufendem Zweitaktmotor und Festpropeller ist aufgrund der hohen Effizienz die am häufigsten anzutreffende Konfiguration auf seegehenden Frachtschiffen. Sie birgt jedoch aus Sicht der Manövrierbarkeit den Nachteil sehr langer Stoppwege, was wesentlich durch die erforderliche Drehrichtungsumkehr bedingt wird. Um die motorseitigen Vorgänge während des Notstopp-Manövers und insbesondere während des pneumatischen Umsteuervorganges zu verstehen, wurde im Rahmen eines Forschungsvorhabens eine Messung während einer Werftprobefahrt durchgeführt. Als Besonderheit konnten während des Umsteuervorganges alle Zylinderdruckverläufe simultan aufgezeichnet werden. Mit den Messergebnissen wurde eine Simulationsmethode zunächst validiert, um anschließend Optimierungsansätze ermitteln und quantifizieren zu können. Im Vortrag wird zunächst eine kurze Zusammenfassung der Besonderheiten des Notstopp-Manövers mit der betrachteten Antriebsanlage gegeben. Anschließend wird der Messaufbau vorgestellt sowie die Ergebnisse der Messung präsentiert. Im letzten Teil des Vortrages wird die Übereinstimmung mit der Simulation sowie die Erarbeitung der Verbesserungsansätze verdeutlicht.
Propulsion plants with twostroke engines and fixed pitch propellers can be found on a wide number of seagoing vessels due to their extraordinary efficiency. However, they are disadvantageous when it comes to maneuverability. Especially the reversing ability is limited, causing excessively long stopping distances. In order to understand the internal procedures during the pneumatic reversing of a crash-stop manoeuvre, measurements were performed during a sea trial, where the cylinder pressures of all cylinders were recorded simultaneously. The results served for the validation of a simulation methodology which was developed in parallel. Subsequently, the methodology was utilized to optimize the stopping / reversing process.