Dr.-Ing. Pierre C. Sames, Germanischer Lloyd SE, Hamburg; Capt. Stefan Bülow, JS Maritime, Hamburg; Dr.-Ing. Vladimir Shigunov, FutureShip GmbH, Hamburg
Die International Maritime Organization (IMO) hat neue Regeln für die Energieeffizienz von neuen Schiffen entwickelt und am 1. Januar 2013 für wichtige Schiffstypen in Kraft gesetzt. Die zugrundeliegende Idee ist die Verbesserung der Energieeffizienz, im Wesentlichen durch Reduktion der notwendigen Antriebsleistung zu erreichen. Der neue Energy Efficiency Design Index (EEDI) wird für jeden Neubau berechnet und muss kleiner-gleich dem geforderten Index sein, der durch eine sog. Referenzlinie gegeben ist. Während der Entwicklung wurde von Flaggenstaaten und Reedereiverbänden darauf hingewiesen, dass bei trotz einer immer weitergehenden Reduktion der Antriebsleistung ein sicheres Manövrieren in schwerem Wetter weiter gewährleistet sein muss. Daraufhin hat die IMO eine Zusatzanforderung implementiert, die eine minimale Antriebsleistung fordert, und so im Konflikt mit dem EEDI steht. IACS entwickelte als Reaktion eine Richtlinie mit der ermittelt werden kann, ob ein Schiff genügend Antriebsleistung besitz, um sicheres Manövrieren in schwerem Wetter zu gewährleisten. Wegen der Komplexität der Aufgabe wurde die IACS Richtlinie nur für Massengutschiffe und Tanker und auch nur als Interimslösung eingeführt. Dieser Beitrag zeigt den Konflikt der EEDI Regelung mit der Anforderung zu sicherem Manövrieren in schwerem Wetter. Auf der Basis der zuletzt bei der IMO diskutierten Definitionen zu schwerem Wetter wird eine beispielhafte Anwendung der IMO Richtlinie in allen drei Stufen gezeigt. Die Anwendung stützt sich auf Schiffsform und Propulsions- sowie Manövrierorgane und zeigt den Stand der Technik zur Berechnung von manövrierenden Schiffen in Wellen, insbesondere der Kurshalte- und Drehfähigkeit in natürlichen Wellen. Die Ergebnisse aller drei Stufen werden kritisch miteinander verglichen und Empfehlungen für zukünftige Forschung werden daraus abgeleitet.
The International Maritime Organization (IMO) developed new regulations on energy efficiency for new ships and the new requirements entered in force on 1 January 2013 for main ship types. The general idea is to improve ship energy efficiency which is straight forward to do through reduction of installed power. The new Energy Efficiency Design Index (EEDI) is computed for each newbuilding and needs to be less or equal to the required EEDI which is given by a ship-type specific reference line. During the development of the IMO regulations, some flag state administrations as well as ship owners’ associations underlined the need to, while calling for reducing installed power, provide sufficient power to ensure safe manoeuvring in adverse conditions, too. In response, IMO developed an additional requirement which effectively limits the reduction of main power. And this has created a conflict within the regulatory framework. The concerns of the maritime community regarding possibly underpowered vessels have prompted IACS to develop a guideline how to evaluate whether a ship has sufficient power to safely manoeuvre n adverse conditions. Due to the complexity of the task, IMO implemented – as interim measure – a minimum power requirement for oil tankers and bulk carriers which does not take into account ship particulars other than ship’s size.