Dipl.-Ing. Malte Zeretzke, Carnival Maritime GmbH, Hamburg
Das Entwicklungspotential der Kreuzschifffahrt ist multidimensional. Fokussiert man auf rein technische Themen, sind es ambitionierte Klima- und Umweltziele auf internationaler Ebene, aber vor allem auch lokale Umweltanforderungen, die den Betrieb von Kreuzfahrtschiffen vor hohe Herausforderungen stellen. AIDA Cruises stellt sich gern diesen Herausforderungen und begegnet ihnen mit proaktiven technischen Lösungen die der Flotte ihre technologische Vorreiterrolle sichern bzw. diese ausbauen. Es ist erklärtes Ziel – und das nicht erst seit heute – Kreuzfahrten so emissionsarm und ressourceneffizient wie möglich anzubieten. Das komplexe System Kreuzfahrtschiff bietet hierfür eine Vielzahl von Ansatzpunkten. Betrachtet man allein die Anzahl der Wechselwirkungen in denen ein Kreuzfahrtschiff mit seiner Umgebung in Beziehung steht, erkennt man schnell, dass die Herausforderungen nicht allein im Bereich der Luftemissionen liegen. Auch Abwasserbehandlung, Müll- und Speiseresteverwertung, Ballastwasser, Schallemissionen, Destinationserfahrung und andere Themen müssen bei dem Ziel einer nachhaltigen Schifffahrt mitberücksichtigt werden. Hinzu kommen die Stoff- und Energieströme innerhalb des Schiffes, die analysiert und optimiert werden wollen, um auch vor dem ökonomischen Aspekt Kreuzschifffahrt weiter zu verbessern. Immer mehr richtet sich dabei der Fokus auf die Erhebung von Daten und deren Einsatz zum besseren Verständnis und letztendlich Betrieb des Systems Kreuzfahrtschiff. Carnival Maritime hat das Ziel, eine sinnvolle Mischung aus technischen Lösungen umzusetzen, die sowohl kurzfristige als auch langfristige Verbesserung der Kreuzfahrt unter den oben genannten Aspekten sicherstellen und dabei die technologische Vorreiterrolle der AIDA Flotte weiter auszubauen. Im Fokus stehen u.a. der Einsatz alternativer Kraftstoffe (hierbei konnte AIDA das erste LNG betriebene Kreuzfahrtschiff in Betrieb nehmen), der Einsatz von alternativen sauberen Energiequellen während der Hafenliegezeit (wie z.B. die Versorgung durch Landstrom im Hamburger Hafen), eine effiziente Abgasreinigung beim Einsatz konventioneller Kraftstoffe, alternative Energiekonverter, interne Prozessverbesserung und die Nutzung von an Bord erhobenen Daten.