Philipp Russel, Marinearsenal Wilhelmshaven
Spezialschiffe zeichnen sich im Allgemeinen dadurch aus, dass sie keine oder nur eine sehr eng definierte Transportaufgabe wahrnehmen. Ihr Einsatzzweck erfordert stattdessen eine hohe Ausrüstungsintensität mit ausgeprägter Integrationstiefe und systemübergreifenden Wechselwirkungen, was als Randbedingung schon im Schiffsentwurf ganzheitlich berücksichtigt werden muss. Ferner sollen derartig ausgerüstete Spezialschiffe häufig über eine lange Nutzungsdauer von 30 Jahren und mehr betrieben werden, da sie sich gegenüber einem Schiff mit reiner Transportaufgabe in der Regel nicht früher amortisieren. Ein derart langer Zeitraum führt nicht nur durch den fortschreitenden Stand der Technik, sondern auch durch mögliche Änderungen oder Erweiterungen des ursprünglichen Einsatzzwecks zu stetigen Ausrüstungsänderungen dieser Schiffe, für die man bereits im Entwurfsstadium die bestmöglichen Voraussetzungen schaffen sollte. Die genannten Kriterien eines Spezialschiffs treffen typischerweise auf Marineschiffe zu. Der Vortrag beleuchtet daher aus Sicht eines Betreibers am Beispiel der Deutschen Marine, wie in der gelebten Praxis mit diesen Ausrüstungsänderungen umgegangen wird. Aus diesen Erfahrungen lassen sich Empfehlungen an den Schiffsentwurf ableiten, die auch auf andere Spezialschiffstypen übertragbar sind.
Special purpose ships are generally distinguished by the fact of having either no or only a very tightly defined transport task. Instead their intended purpose requires high equipment intensity with distinct integration depth and cross-system interdependencies, which already need to be considered holistically during the ship design as a boundary condition. Furthermore such equipped special purpose ships often are to be used over a service period of 30 years or more because compared to pure transport vessels they usually do not break even sooner. Such a long timeframe leads to constant equipment changes of these ships, not only due to the advancing state of technology but also due to possible changes or extensions of the originally intended purpose, which should already be allowed for during the design stage as best as possible. The aforementioned criteria for a special purpose ship typically apply to navy vessels. The presentation therefore will highlight the best practice on how to handle these equipment changes from a German Navy operator point of view. Based on these experiences recommendations for ship design can be derived, which can be applied to other special purpose ship types as well.