Dipl.-Ing. Jan Lassen, Dipl.-Ing. Jörg Brunswig, Hamburgische Schiffbau-Versuchsanstalt GmbH, Hamburg; Marie Jonas, Hochschule Bremen
Windantriebe werden bei der Transition zur CO2-neutralen Schifffahrt eine herausragende Rolle einnehmen. Es ist notwendig die Auswirkungen durch die Integration von Windantrieben schon beim hydrodynamischen Schiffsentwurf zu berücksichtigen. Die HSVA präsentiert hierfür das modulare Tool ECOLIBRIUM, das es erlaubt die Leistungsersparnis von Windzusatzantrieben unter Berücksichtigung des Kräftegleichgewichts in allen Freiheitsgraden und für Variationen von Vorgabeparametern, wie beispielsweise Windgeschwindigkeit, -richtung und Seegang, zu berechnen. Die polare Darstellung der Leistungseinsparung erlaubt zunächst einen direkten Vergleich des Schiffsentwurf sowie verschiedener Windantriebskonzepte. Darüber hinaus bilden die Polaren die Grundlage für die Auswertung des statistischen Einsparpotentials auf einer vorgegebenen Route. Letztlich kann zusammen mit einer aktuellen Wetterprognose eine Routenoptimierung erfolgen, z.B. hinsichtlich des CO2-Verbrauchs. ECOLIBRIUM ist objektorientiert in Python geschrieben. Damit soll die Hürde möglichst niedrig sein, eigene Kraftmodule beizusteuern. Die HSVA möchte ECOLIBRIUM quelloffen zur Verfügung stellen und stetig weiter entwickeln. Der Vortrag wird die Software vorstellen und Ergebnisse für einen Mehrzweckfrachter mit Flettner-Rotoren auf einer Route entlang der norwegischen Küste präsentieren. Die Auswirkungen des gewählten Antriebs auf den EEDI und den CII werden diskutiert.