Dipl.-Ing. Jürgen Giefer, DirBAAINBw BAAINBw Abt. See, Lahnstein
Die Geschichte zeigt eindrucksvoll, wie Schiffskonstruktionen und Schiffstypen im Laufe der Zeit hochflexibel an die jeweils aktuellen Anforderungen angepasst wurden und wie neue Technologien als Herausforderung angenommen und entsprechend umgesetzt wurden.
Effektive technologische Entwicklungen und ausgereifteSchiffsentwürfe wurden stets sehr schnell übernommen und von den Marinen und Seefahrernationen bis heute kontinuierlich weiterentwickelt.
Die ersten deutschen Fregatten nach dem Zweiten Weltkrieg waren die sechs Geleitschiffe der KÖLN-Klasse (F120) die seit 1961 in Dienst gestellt wurden. Ab 1982 wurden diese Schiffe durch die Fregatten der BREMEN-Klasse (F122) ersetzt, von denen zunächst sechs Schiffe in Dienst gestellt und später durch zwei weitere Einheiten ergänzt wurden.
Die bereits bei den MEKO-Schiffen erfolgreich umgesetzte Modularisierung von Waffen- und Kampfsystemen mit standardisierten Abmessungen und Schnittstellen wurde bei der Entwicklung der 1989 in Auftrag gegebenen Fregattenklasse 123 berücksichtigt. Durch konstruktive Modularität und vielseitige Integrierbarkeit sollten zukünftige strategische und taktische Anforderungen auf der Basis einer fest installierten, standardisierten Grundausstattung sowie unterschiedlicher modularer Waffenstationen und Sensorpakete erfüllt werden.
Auch bei den ab 2004 in Auftrag gegebenen Fregatten der Klasse 124 wurde die modulare Bauweise der Schiffsplattform, der Systeme und der Ausrüstung fortgesetzt, um die Installationskosten zu senken, die Bauzeit zu verkürzen und die Verfügbarkeit während der Nutzungsphase zu verbessern.
Die neuesten Fregatten der Klasse 125 sind - als "Kind ihrer Zeit" - für multinationale, gemeinsame militärische Operationen geringer oder mittlerer Intensität über einen längeren Zeitraum im breiten Spektrum friedensstabilisierender Maßnahmen und der Abwehr asymmetrischer Bedrohungen konzipiert.
Die ersten Planungen und aktuellen Studien für eine Fregatte der NEXT Generation der Deutschen Marine (F127), die ab 2034 die bisherige Fregattenklasse 124 ablösen soll, untersuchen nationale Lösungen auf Basis eines DEU Entwurfs in Kombination mit einem bereits verfügbaren und qualifizierten Einsatzsystem.
Die Idee der Modularisierung durch die in den 70er Jahren entwickelten Mehrzweckkombinationen haben nicht nur die Deutsche Marine, sondern auch viele Marinen in der Welt davon überzeugt, dass "Made in Germany" nicht nur ein Versprechen, sondern auch ein Anspruch ist und damit auch viele internationale Kunden der deutschen maritimen Industrie anzieht.
Heutige Fregatten sind das Standard-Überwasserkampfschiff für ausgedehnte Einsätze mit komplexen Aufgaben und Waffen.
Das BAAINBw mit seinen Wehrtechnischen Dienststellen und Wehrwissenschaftlichen Instituten erforscht und erprobt neue Zukunftstechnologien wie z.B. Laserwaffen. Auch RailGun, Microwave- und Hyperschall-Lenkwaffen sind weltweit in Entwicklung und Erprobung, denn die heutige Flugabwehr scheint gegen diese „neuen“ Bedrohungen wegen der hohen Geschwindigkeit, Manövrierfähigkeit und großen Flughöhen noch nicht ausreichend vorbereitet. Dies muss auf zukünftigen Schiffen zur Umsetzung kommen.
Anmerkung der STG: Dieser Vortrag ist nur auf der HV zu hören und wird nicht zum Download zur Verfügung stehen.