Thomas Milow, Manuel Ortuño, Lloyd´s Register, Hamburg
Der Bau von hochwertigsten Yachten ist seit jeher Innovationstreiber der maritimen Industrie.
Viele Konzepte und Lösungsansätze haben hier ihren Ursprung gefunden. Lloyd's Register Deutschland möchte gerne über das Thema Sicherheitskonzeote und operative Maßnahmen zur Verwendung von Eignerbeistellungen von Yachten, welche mit Li-Ion Akkus angetrieben werden, berichten.
Als Beispiele für tragbare Vergnügungsgeräte sind elektrische Surfboards oder Foils, Tauchgeräte wie Seabobs, Flyboards, usw. zu nennen. Dazu kommen Batteriegroßinstallationen wie elektrische Jetskis, U-Boote oder leistungsstarke Tenderboote mit mehreren hundert kWh installierter Akkumulatorleistung.
Die Entwicklung solcher Anwendungen schreitet unaufhörlich voran und hat scheinbar mit der obigen Auflistung noch kein Ende gefunden.
Li-Ion Batterien sind derzeitig der Stand der Technik in Bezug auf Energiedichte, Zyklen Festigkeit und Selbstentladungsrate.
Wie bekannt, ist ein Nachteil dieser Technologie eine mögliche Feuergefahr. Diese kann beim Laden als auch bei der Lagerung entstehen.
Solche Brände sind schwer zu löschen, gehen mit hohen Temperaturen über einen langen Zeitraum einher und bergen für die Brandbekämpfenden durch das Emittieren von giftigen und explosionsgefährlichen Gasen (H2) ein erhebliches Risiko. Eine Grundproblematik hierbei ist, dass die Fahrzeuge, in denen die Batterien installiert sind, selbst in der Regel brennbar sind. Sie sind, da für den maritimen Einsatz vorgesehen, wasserdicht ausgeführt. Die Batterien verbleiben aufgrund ihrer Größe und Abkapselung in der Regel im Fahrzeug, was eine Kühlung im Brandfall stark erschwert.
Es kommt pro Jahr zu mehreren Zwischenfällen mit solchen Gadgets an Bord von Yachten. Mehrere Totalverluste fanden ihren Ursprung durch ein Batteriefeuer solcher nichtklassifizierten Eignerbeistellungen.
Eigner erwarten volle Flexibilität bezüglich Austauschbarkeit ihrer Toys und können bei Bestellung einer Yacht nicht sagen, welche Beistellungen bei Ablieferung der Yacht konkret an Bord kommen werden.
Lloyd's Register hat hier mit Kooperation mit der Industrie pragmatischen Guidelines erstellt, mit dem Ziel, die Sicherheit für Besatzung und Schiff deutlich zu erhöhen.
Sie sind unterteilt in Anforderungen an die Yacht, die im Falle eines Neubaus durch die Werft umgesetzt werden müssen und operative Aspekte durch die Crew.
Die genauen Konzepte werden im Vortrag präsentiert.