Harald Erdbeer, Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung, Hamburg
Am 31. Januar 2020 fielen im Hafen von Rostock von an Deck des Schwergutschiffs JUMBO VISION zwei Hafenmobilkrane ins Hafenbecken.
Nachdem beide Krane auf die Lukendeckel des Schiffs geladen worden waren, mussten sie jeweils noch etwas verfahren werden, um ihre Staupositionen zu erreichen. Als bereits einige Anfahr- und Bremsbewegungen stattgefunden hatten, sollte einer von ihnen aufgrund eines Hindernisses anhalten werden. Doch scheinbar reagierte er nicht auf das Stoppsignal, auch nicht auf weitere Fahrbefehle von der Fernbedienung. Der Kran fuhr unaufhaltsam über das Lukensüll, kippte und fiel der Länge nach ins Hafenbecken. Dies verursachte eine starke Schlagseite, aufgrund derer auch der andere Kran ins Rutschen geriet und ins Wasser fiel.
Der Untersuchungsbericht der BSU setzt sich mit den Ursachen für dieses scheinbare Nichtreagieren und dem daraus resultierenden Unfall auseinander. Die Ergebnisse dieses Berichts sollen hier vorgestellt werden.