Herr Andreas Lentfer, Raytheon Anschütz GmbH, Kiel
Über 70% aller Schiffsunfälle werden durch menschliches Fehlverhalten verursacht. Schiffe werden größer, der Verkehr nimmt zu aber die Qualifikation der Schiffsführungen ist unter Kostendruck tendenziell eher gesunken. Gleichzeitig gibt es eine rasante, aber viel zu wenig harmonisierte Technologieentwicklung, die das Bordpersonal manchmal überfordern kann. Die IMO hat das erkannt und steuerte dagegen, neue Grundsätze für Harmonisierung, Vereinfachung und auch für Training sollen Verbesserung bringen. Deutschland hat mit dem Forschungsprojekt "DGON Bridge" hierzu einen wichtigen Beitrag geleistet, die Ergebnisse sind direkt in die neuen IMO-Standards eingeflossen. Auch erste Ergebnisse sind inzwischen sichtbar: Raytheon Anschütz hat 2012 ein Integriertes Navigationssystem präsentiert, das die neuen Standards erstmals umsetzt: Multifunktionsdisplays mit standardisierter und vereinfachter Bedienung, Automatisierung von Arbeitsabläufen, automatische Überwachung, intelligente Alarmierung und Integration der Navigation mit anderen Bordsystemen. Dazu gehören selbstverständlich auch Trainingskurse am Simulator. Mittlerweile sind die neuen Brücken schon auf über 100 Schiffen installiert.