Prof. em. Dr.-Ing. Dr. h.c. Horst Nowacki, TU Berlin
Das deutsche Schiffbauversuchswesen hat eine internationale Vorgeschichte, die über mehrere Jahrhunderte führt. Der Beitrag befaßt sich mit Vorläufern vom 16. Jahrhundert an bis zum Ausreifen des Versuchswesens zum Beginn des 20. Jahrhunderts, auch in Deutschland. Voraussetzungen für eine praxisreife, entwurfsrelevante Versuchstechnik liegen in den Definitionen von Meßaufgaben für die Entwurfsbewertung, in den Versuchseinrichtungen und –apparaten, in den Methoden zur Versuchsauswertung und zur Prognose für die Großausführung. Diese Voraussetzungen wurden erst allmählich über viele Stationen geschaffen mit wichtigen Beiträgen von Wissenschaftlern wie Huygens, Mariotte, Newton, Chapman, D’Alembert, Van Zwijndrecht, Beaufoy, John Scott Russell, Reech, William und Robert Froude, David Taylor und vielen anderen. Durch diese Entwicklungen wird der Ausgangsstand gekennzeichnet, der im Anfang des 20. Jahrhunderts auch für die Begründung deutscher Versuchsanstalten maßgeblich war.