Klaus-Peter Kiedel (DSM), Dr.-Ing. Jochen Marzi (HSVA)
Die Turbinenschnelldampfer Bremen und Europa des Norddeutschen Lloyd stellten gegen Ende der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts in vielerlei Hinsicht einen Meilenstein des deutschen und internationalen Schiffbaus dar. Die Entwürfe bzw. Modelle dieser Schiffe wurden in den damaligen Versuchsanlagen der HSVA (am Schlicksweg) untersucht und beide Schiffe waren später bei der „Jagd um das Blaue Band“ erfolgreich. Durch das Projekt DigiPEER (http://www.digipeer.de/ ), an dem sich das Archiv des Deutschen Schiffahrtsmuseums beteiligt hat, sind rund 4.700 Schiffbauzeichnungen digital verfügbar gemacht worden. Dazu gehört auch der Linienriss der Bremen, der zum Anlass genommen wurde, das Schiff mit modernen numerischen Methoden zur Strömungsberechnung (CFD) neu zu untersuchen. Ausgehend von den beim DSM vorhandenen Daten sowie einem vergleichbaren Linienriss des Schwesterschiffes Europa, der von der Werft Blohm & Voss zur Verfügung gestellt wurde, sind entsprechende CAD-Modelle der beiden Schiffe erstellt worden, die als Basis für vergleichende CFD-Berechnungen dienten. Im Rahmen des Vortrages werden die Ergebnisse für Widerstandsrechnungen in glattem Wasser sowie in ausgewählten Seegängen gezeigt, die die Unterschiede der beiden Schwestern deutlich machen.