Joseph Schnitzler, Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung (ITAW), Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
Durch den Menschen hervorgerufene Schalleinträge können vielfältige Auswirkungen auf das Leben unter Wasser haben. Die Schifffahrt ist eine der dominierenden Quellen für Unterwasserlärm in den Ozeanen der Welt. Wenn anthropogene Schallsignale sich im hörbaren Bereich der Meeresfauna befinden und entsprechend laut sind, können sie biologisch wichtige Signale wie Kommunikationslaute zwischen Tieren maskieren. Mit steigendem Schallpegel, nimmt auch der Schweregrad der Beeinträchtigung zu. Er reicht von subtilen Reaktionen, z.B. einer Schreckreaktion, bis hin zu starken Verhaltensänderungen. Wenn der Schallpegel weiter ansteigt, kann das Gehör vorübergehend oder sogar dauerhaft beeinträchtigt werden. Weiterhin können Verletzungen auftreten, die sogar zum Tode führen können. Letzteres tritt jedoch nur dann auf, wenn sich die Tiere sehr nahe an einer Schallquelle mit sehr hoher Intensität befinden.