Dr.-Ing. Norbert Stuntz, Wehrtechnische Dienststelle 71,Eckernförde; Dipl.-Ing. Ulrich Neumann, MTG Marinetechnik GmbH, Hamburg
Die Komplexität von Marineplattformen stellt hohe Anforderungen an den Entwurfsprozess und die spätere Nutzung der Systeme. Dank der kontinuierlichen Entwicklung von Simulationstechnologien und verfügbarer Rechenleistung ist die Vorhersage von Systemeigenschaften mittels Simulation ein erfolgreicher Ansatz.
Es wird die Möglichkeit einer ‚verteilten‘ Simulation beschrieben, mit Hilfe derer verschiedene, ggf. bereits entwickelte oder verwendete Software-Module anderer Institutionen bzw. Nationen in einem Simulationsmodell gekoppelt werden. Durch diese Herangehensweise können Kosten und Zeitbedarf für Softwareentwicklungen signifikant reduziert werden. Die hier entwickelte Softwarearchitektur folgt der Standardisierung entsprechend der NATO STANAG Virtual Ship (VS) (Entwurf 4684) sowie der entsprechenden Allied Naval Engineering Publication (ANEP 84). Im Rahmen des Virtual Ship Memorandum of Understanding (VS-MOU) wurde zwischen den Nationen Kanada, Frankreich, Italien, UK, und Deutschland ein internationales Project Arrangement (PA) mit dem Ziel der Entwicklung und Anwendung einer Umgebung zur verteilen Echt-Zeit Simulation einer internationalen Versorgung in See (IRAS-PA) durchgeführt. Die entwickelte Virtual Ship Softwarestruktur verwendet die High Level Architecture (HLA) für verteile Simulationen, die eine effiziente Integration der Schiff zu Schiff Interaktionskräfte sowie der relevanten Eigenschaften der RAS-Anlage an Bord ermöglicht. Weiterhin konnten durch die Verwendung von Open Source Softwarequellen und bereits existierender Simulationsmodule und die Kosten bzw. der Entwicklungsaufwand erheblich minimiert werden. Es werden die Integration der jeweiligen nationalen Module zur Bestimmung der Schiffsbewegung und die Methoden zur Validierung der Föderation anhand von Modell- und Großausführungsversuchen vorgestellt.